WHO: „Gaza ist zu einer Todeszone geworden“

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärte zu den jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen: „Gaza ist zu einer Todeszone geworden.“ Während die Angriffe Israels auf den Gazastreifen seit 138 Tagen anhalten, machte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, eine Erklärung zu den jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen. Ghebreyesus erklärte, dass die Gesundheits- und humanitäre Situation in Gaza unmenschlich sei und weiterhin verfalle, indem er sagte: „In den letzten drei Tagen haben die WHO und ihre Partner zahlreiche Notfallmissionen zum Nasser Medical Complex im Süden von Gaza durchgeführt. Etwa 111 Patienten und Verletzte sowie mindestens 15 Ärzte und Krankenschwestern befinden sich im Krankenhaus. Da die Intensivstation nicht mehr betriebsbereit ist, hat die WHO beim Transfer von Patienten geholfen, von denen viele nicht laufen können.“

Unter Betonung, dass Gaza aus einer breiteren Perspektive betrachtet zu einer Todeszone geworden ist, sagte Ghebreyesus: „Ein Großteil der Region wurde zerstört, mit mehr als 29.000 Toten, vielen weiteren Vermissten und vielen weiteren Verletzten. Seit Beginn des Konflikts hat sich die Rate schwerer Mangelernährung dramatisch von unter 1% auf über 15% in einigen Gebieten erhöht, wodurch mehr Leben gefährdet sind. Diese Zahl wird weiter steigen, während der Krieg weitergeht und die Versorgung unterbrochen wird.“

Mit Besorgnis über die Unfähigkeit des Welternährungsprogramms, Hilfe in den nördlichen Teil von Gaza zu liefern, äußerte sich Ghebreyesus wie folgt: „In welcher Welt leben wir, in der Menschen kein Essen und Wasser finden können oder Menschen, die nicht gehen können, keine Pflege erhalten können? In welcher Welt leben wir, in der Gesundheitspersonal Gefahr läuft, bombardiert zu werden, während es seine Arbeit verrichtet? In welcher Welt leben wir, in der Krankenhäuser schließen müssen und von Militärkräften ins Visier genommen werden, weil es keine Energie oder Medikamente mehr gibt, um Patienten zu retten?“

Mit einem Aufruf zu einem sofortigen Waffenstillstand in Gaza sagte Ghebreyesus: „Wir brauchen jetzt sofort einen Waffenstillstand. Wir brauchen die Freilassung von Geiseln, die Einstellung der Bombardierungen und uneingeschränkten Zugang zu humanitärer Hilfe. Die Menschlichkeit muss sich durchsetzen.“